Zellfarbstoff hilft bei der Behandlung von Hirntumoren

Schneeberger: "Wiener Neustadt wird das Krebsbehandlungszentrum Niederösterreichs"

Neue Hoffnung für Patienten, die von einer seltenen, aber umso gefährlicheren Krebsart betroffen sind: Der Zellfarbstoff Gliolan kann Hirntumore kennzeichnen und erhöht so die Therapiechancen. „Das Landesklinikum Wiener Neustadt hat sich in den letzten Jahren verstärkt auf den onkologischen Bereich spezialisiert. Die Art der Behandlung von Hirntumoren mit dem Zellfarbstoff Gliolan ist ein wesentlicher Meilenstein für alle betroffenen Krebspatienten aus dem Süden Niederösterreichs, aber auch für alle aus den angrenzenden Bundesländern. Mit dem Neubau des Landesklinikums in unmittelbarer Nähe von MedAustron wird dieser Krebs-Schwerpunkt in Zukunft noch weiter ausgebaut werden“, so Klubobmann Mag. Klaus Schneeberger. Der Hirntumor (Gliom) gehört mit weltweit etwa 30.000 Neuerkrankungen pro Jahr zu den seltenen Krebsarten. Im Vergleich mit anderen Tumoren hat er jedoch eine besonders schlechte Prognose und ist schwierig zu operieren, da er stark in das gesunde Hirngewebe einwächst. Ein Mittel, das der Patienten vor der Operation einnimmt und die Krebszellen unter speziellem Licht rot leuchten lässt, konnte die Operationsergebnisse deutlich verbessern. „Gliolan wird im Landesklinikum Wiener Neustadt nun seit fünf Jahren angewendet, um während einer Tumoroperation bestimmte Hirntumoren (so genannte Gliome) sichtbar zu machen. Der Chirurg kann so mehr Tumorgewebe entfernen, ohne dabei gesundes Gewebe zu verletzen. Wir waren eine der ersten Kliniken in Österreich die diese Substanz im Einsatz hatten“, erklärt der Vorstand der Abteilung für Neurochirurgie Prim. Univ.-Doz. Dr. Johannes Burtscher. In den letzten Jahren konnten im Landesklinikum Wiener Neustadt mit dieser Methode große Erfolge für die Patienten erzielt werden. Nun steht man in der Behandlung bereits kurz vor dem nächsten Meilenstein. „In Zukunft steht ein weiterer Quantensprung bevor. Während der Operation soll die Substanz mit einem speziellen Laser angeregt werden und selbst mit der Zerstörung des Tumorgewebes zu beginnen“, skizziert der ärztliche Direktor des Landesklinikums Wiener Neustadt Prim. Univ.-Doz. Dr. Paul Christian Hajek den zukünftigen Weg. Zusammenfassung der Vorteile der neuen Methode: • gründlichere Entfernung des Tumorgewebes – dies wirkt sich positiv auf die Prognose der Patienten aus • Steigerung der Lebensqualität • Erhöhung der Überlebensrate • signifikante Erhöhung der progressionsfreien Zeit für den Patienten Besonderheiten des Landesklinikums Wiener Neustadt: Die Besonderheit am LK Wiener Neustadt ist, dass die neurochirurgische Abteilung des Klinikums eine der ersten in Österreich war, die im Jahr 2006 diese Operationstechnik routinemäßig einführte und somit bereits sehr viel Erfahrung sammeln konnte. • das LK Wr. Neustadt war eine der ersten Kliniken in Österreich die Gliolan routinemäßig verwendet haben • große Erfahrung im Bereich dieser Operationstechnik • wesentlicher Fortschritt in der operativen Therapie dieser Tumore • relativ preiswert • unkompliziert in der Anwendung