Heute Donnerstag haben Bürgermeister Mag. Klaus Schneeberger, Baustadtrat DI Franz Dinhobl und Sportstadtrat Mag. (FH) Markus Dock-Schnedlitz das Ergebnis des städtebaulichen Ideenwettbewerbs für das bestehende Stadionareal präsentiert. Aus den fünf vorliegenden Beiträgen hat das Preisgericht unter dem Vorsitz von Univ.-Prof. DI Dr. Friedrich Zibuschka einstimmig den Entwurf des Architekturbüros Albert Wimmer ZT-GmbH in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsplanungsbüro Martha Schwarz Partners Ltd. und dem Verkehrsplanungsbüro AXIS Ingenieurleistungen ZT-GmbH ausgewählt. Der zweite Preis ging an AllesWirdGut Architektur ZT GmbH aus Wien, der dritte an BJP Bläser & Jansen Partner aus Dortmund.
„Der Siegerentwurf sieht auf dem ca. 5,3 ha großen Areal ca. 49.000 m² Bruttogeschoßfläche mit knapp über 400 Wohneinheiten vor. Entscheidend für dieses Projekt waren die Vermeidung von Nutzungskonflikten und die Schaffung einer angenehmen Wohnsituation, ohne gleichzeitig auf die entsprechenden Lebensräume verzichten zu müssen. Die sehr guten Verkehrslösungen runden dieses Projekt ab. Auf Basis des Siegerentwurfs soll eine Überarbeitung des Flächenwidmungsplans sowie die Festsetzung von entsprechenden Bebauungsbestimmungen vorgenommen werden. Damit ist eine positive Entwicklung dieses Stadtteils garantiert“, informiert Stadtrat Dinhobl.
„Beeindruckend an diesem Ideenwettbewerb war die Tatsache, dass sich in der ersten Phase achtzehn Büros um eine Teilnahme beworben haben, darunter internationale Büros aus Deutschland, Großbritannien und Spanien. Diese Büros haben jeweils zwei Referenzprojekte, die sie bereits durchgeführt hatten, eingereicht. Auf Basis derer hat das Preisgericht eine Vorauswahl von fünf Bietern getroffen, die nun am eigentlichen Wettbewerb teilgenommen haben. Als Sportstadtrat ist es für mich wesentlich, dass mit der hier vorgeschlagenen Nutzung und dem damit zu erwartenden Verkaufserlös, die Realisierung des Stadionprojekts möglich werden kann“, so Dock-Schnedlitz.
Nun werden zügig die nächsten Schritte gesetzt. „Nach der Entscheidung des Preisgerichts, geht es uns nun um eine breite, transparente Information der Anrainerinnen und Anrainer. Daher wurde die zuständige Fachabteilung beauftragt, eine Informationsveranstaltung durchzuführen, wo das Siegerprojekt präsentiert wird, aber auch alle anderen Projekte ausgestellt werden. Parallel dazu starten wir die Suche nach Investoren, die dieses Areal im Sinne des ausgewählten Projekts entwickeln. Damit werten wir einerseits diese Wohngegend auf und schaffen andererseits die notwendigen Voraussetzungen, um den Startschuss für ein neues, zweckmäßiges Fußballstadion mit Jugendtrainingsplätzen geben zu können“, so Schneeberger.
Auszug aus der Beurteilung des Siegerprojektes:
Das städtebauliche Konzept zeigt eine klare Strukturierung des künftigen Quartiers und stellt eine sehr gelungene und dem Standort angemessene Lösung dar. Insbesondere wird die gestalterische und funktionelle Vernetzung des Quartiers mit den umgebenden Stadtstrukturen besonders hervorgehoben. Dieses zeigt sich auch in der Auflösung der städtebaulich schwierigen Ecksituation im Kreuzungsbereich von Giltschwertgasse und Stadionstraße.
Die großzügige zentrale Grünverbindung in Form eines „Angers“ schafft eine hohe Aufenthaltsqualität und bietet vielfältige Freiflächenangebote für alle Generationen, ohne dabei eine Segmentierung des Quartiers zu bewirken. Besonders gewürdigt wird hierbei die Fortführung und Anbindung der Grünraumachse an die östlich gelegenen, bestehenden Freiräume. Einen besonderen funktionellen Mehrwert stellt indes das dem „Anger“ angelagerte Nachbarschaftszentrum sowie der hochwertige Quartiersplatz, sowohl für die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner als auch für das gesamte Stadtviertel dar.
Die vorgeschlagene Baukörpertypologie stellt ein robustes Grundgerüst für den Städtebau dar, wobei gleichzeitig die für die künftige Entwicklung notwendige Flexibilität gewahrt bleibt. Weiters wird das aufgezeigte Zusammenspiel der Erdgeschoßnutzungen mit den vorgelagerten Freibereichen seitens der Jury positiv hervorgehoben.
Das vorgelegte Verkehrskonzept fügt sich in die bestehende Verkehrsstruktur ein und führt durch seine praktikable Konzeption zu einer weitgehenden Verkehrsberuhigung des neuen Quartiers. Die Organisation des ruhenden Verkehrs über zwei Sammeltiefgaragen für Dauerparker in Verbindung mit Kurzparkplätzen im Quartier wird begrüßt.
Zu den Planverfassern:
Albert Wimmer gründete 1977 ein Architekturbüro, welches zahlreiche Projekte in verschieden Aufgabenbereichen umgesetzt hat und derzeit 45 Mitarbeiter beschäftigt. Im Städtebau war er u. a. in Wien bei den Stadtteilentwicklungen Eurogate und Hauptbahnhof federführend tätig.
Martha Schwartz ist eine US-amerikanische Landschaftsarchitektin und Hochschullehrerin. Sie unterhält unter dem Namen Martha Schwartz Partners Landschaftsplanungsbüros, welches weltweit Projekte umsetzt, wobei sich das Headoffice in London befindet.
AXIS Ingenieurleistungen ist eine Ziviltechniker-Gesellschaft, die 1995 als Nachfolgebüro von Friedreich & Partner (1982) gegründet wurde. Das Unternehmen hat aktuell etwa 50 Mitarbeiter und hat u. a. große Kompetenz im Bereich Verkehr und Mobilität.