Am Standort des Einsatzkommandos Cobra in Wiener Neustadt wird eine neue Direktion für Sondereinheiten eingerichtet. Das gaben Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und Innenministerin Mag. Johanna Mikl-Leitner am Montag, 18. Februar, im Zuge einer Pressekonferenz bekannt.
Seit dem Jahr 2003 sei eine Vielzahl von Sicherheitseinrichtungen in Niederösterreich angesiedelt worden, informierte Landeshauptmann Pröll zunächst. So führte er etwa die Übersiedlung der damaligen Sicherheitsdirektion und des damaligen Landesgendarmeriekommandos von Wien nach St. Pölten im Jahr 2003, die Übersiedlung des Landeskriminalamtes von Wien nach St. Pölten im Jahr 2009, die Eröffnung der Außenstelle des Landeskriminalamtes in Mödling ebenfalls im Jahr 2009, die Eröffnung der Anti-Korruptionsakademie in Laxenburg im Jahr 2010 und die Eröffnung des Zentrums für Ausgleichsmaßnahmen in Wiener Neustadt im Jahr 2011 sowie des neuen DNA-Labors im Jahr 2012 an. „Insgesamt haben wir in den letzten zehn Jahren über 600 hoch qualifizierte Arbeitskräfte im Bereich der Sicherheit nach Niederösterreich gebracht", fasste der Landeshauptmann zusammen. Durch die Neuorganisation der Sondereinheiten werden nun weitere Spezialeinheiten nach Niederösterreich kommen, so Pröll. Was das für die Sicherheit in Niederösterreich bedeute, skizzierte er anhand des Beispiels der Überwachungskameras auf den Autobahnen: „Mehr als 400 Delikte konnten auf diese Art und Weise aufgeklärt werden." Weiters sei dadurch eine abschreckende Wirkung gegeben: „Ohne Videoüberwachung gab es 1.200 Kfz-Diebstähle pro Jahr. 2012 haben sich diese Diebstähle auf 320 reduziert."
Mit der neuen Direktion für Sondereinheiten werde man Doppel- und Mehrfachgleisigkeiten beseitigen und Kompetenzen bündeln, zeigte sich Innenministerin Mikl-Leitner überzeugt. So werden dadurch alle überregional operierenden Observationseinheiten, der Entschärfungsdienst, der Personenschutz und die Observationstechnik zusammengeführt. Man gewinne dadurch Ressourcen, die etwa für den Kampf gegen die Cyber-Kriminalität oder den Schutz kritischer Infrastruktur eingesetzt werden könnten, so Mikl-Leitner. Mit der Umsetzung soll ab 1. April begonnen werden. Für Wiener Neustadt als Standort habe man sich aufgrund der idealen geografischen Lage und auch wegen der „besten infrastrukturellen Bedingungen" entschieden, meinte die Ministerin. Mikl-Leitner abschließend: Mit der Anti-Korruptionsakademie in Laxenburg, der Sicherheitsakademie in Traiskirchen, der Fachhochschule und dem Organisationszentrum für Ausgleichsmaßnahmen in Wiener Neustadt sowie der neuen Direktion für Sondereinheiten haben wir im Süden Niederösterreichs einen Sicherheitscluster für ganz Österreich geschaffen."