Die Pappeln entlang der Promenadenwege links und rechts der Piesting, im Wöllersdorfer Ortszentrum, prägen seit Jahrzehnten das Ortsbild und tragen maßgeblich zum charakteristischen Erscheinungsbild der Marktgemeinde bei. Eigentlich sind diese nicht mehr wegzudenken – stellen doch gerade die idyllischen Wege entlang der Piesting ein beliebtes und nicht nur von Einheimischen gern genutztes Naherholungsgebiet dar.
Nun sollen die Pappeln, aufgrund der Anzeige eines ehemaligen geschäftsführenden Gemeinderates (SPÖ) im Rahmen eines wasserrechtlichen Auftragsverfahrens, gefällt werden.
Zur Chronologie:
In den Jahren 1975 – 1983 wurde der Marktgemeinde die Bewilligung zur Regulierung der Piesting im Ortsgebiet Wöllersdorf erteilt. 1987 wurden die entsprechenden Ausführungsunterlagen vorgelegt und genehmigt. Die Pappeln wurden jedoch nicht im Zuge der Piestingregulierung gesetzt, sondern etwas später durch die Marktgemeinde selbst. Im Oktober 2015 erging nun eine Anzeige dieses Tatbestandes beim Landeshauptmann, verbunden mit der Befürchtung, dass die Wurzeln der Pappeln im Falle eines Unwetters die Auflockerung des Dammes bewirken könnten und in der Folge bei Hochwasser ein Dammbruch nicht auszuschließen wäre. Eine Überflutung des Baukerngebietes wäre für viele Einwohner gefährlich, lebens- und existenzbedrohend. Aus Sicht der Abteilung Wasserbau hätten die Pflegemaßnahmen bzw. Entfernung dieser Bäume daher durch die Marktgemeinde Wöllersdorf-Steinabrückl zu erfolgen.
„Befremdlich an dieser Anzeige finde ich als Bürgermeister besonders, dass es sich bei dem Anzeigenden um einen ehem. geschäftsführenden Gemeinderat handelt, welcher zur Zeit der widerrechtlichen Bepflanzung der Dammwege als Gemeinderat auch noch mit den Bauagenden betraut war. Zusätzlich ist festzuhalten, dass auf diesen Tatbestand bereits lange vor meiner Amtsperiode mehrmals hingewiesen wurde, welches jedoch von der damaligen, mit absoluter Mehrheit herrschenden SPÖ-Führung ignoriert wurde. Nun werden wir mit Tatsachen konfrontiert, welche alleine die damals regierende SPÖ zu verantworten hat! Nun habe und werde ich natürlich nichts unversucht lassen um den Erhalt dieser Pappeln zu gewährleisten, denn abgesehen vom absolut unwiederbringlichen Schaden des Ortsbildes in Wöllersdorf würde es hier auch um einen enormen materiellen Schaden für unsere Gemeinde gehen, sollte die Bäume entlang der Piesting wirklich gefällt werden müssen! Und wieder einmal werde ich als Bürgermeister mit meiner neuen Gemeindeführung mit Altlasten konfrontiert, welche alleine die Orts-SPÖ zu verantworten hat. Wir werden alles unternehmen und nichts unversucht lassen dieses Pappeln zu erhalten – aber alleine die SPÖ wird die Schlägerung von über 50 Pappeln gegenüber unserer Bevölkerung zu verantworten haben und hier werden sie sich nicht mit fadenscheinigen und populistischen Argumenten herausreden können!“, so Bgm. Glöckler empört.