NÖ Bauernbund startete Sympathiekampagne für die Leistungen der Landwirtschaft und den echten Preis und Wert heimischer Lebensmittel

„Österreich isst frei“ – unter diesem Motto hat der Niederösterreichische Bauernbund rund um den  Nationalfeiertag am 26. Oktober ein Zeichen für die Zukunft der österreichischen Landwirtschaft gesetzt. Um die Konsumentinnen und Konsumenten über die Auswirkungen der aktuell niedrigen Lebensmittelpreise zu informieren, haben Bäuerinnen und Bauern aus allen Regionen Niederösterreichs am Samstag, 24. Oktober 2015, zu Info- und Sympathiekundgebungen aufgerufen und vor Supermärkten gezielt das Gespräch mit den Kunden gesucht und diese auch mittels Informationsmaterial (z. B. AMA-Gütesiegel, Herkunftszeichen, etc.) über die Leistungen der österreichischen Landwirtschaft für die Gesellschaft in  Kenntnis gesetzt.

 

Gleichzeitig hat der NÖ Bauernbund rund um den Nationalfeiertag in Tages- und Wochenzeitungen seine Medienkampagne „Österreich isst frei“ gestartet, die bewusst die  Emotionen rund um die Unterzeichnung des Staatsvertrages vor 60 Jahren durch den damaligen Außenminister und Bauernbündler Leopold Figl und den damit verbundenen Abzug der Besatzungsmächte anspricht.

 

 

Landwirtschaft betrifft alle!

„Wir wollten mit unserem Infotag und unserer Kampagne bewusst auf die Konsumenten zugehen und die Verantwortlichen im Lebensmittelhandel ansprechen.  Denn die heimische Landwirtschaft ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Gesellschaft und berührt uns alle im täglichen Leben“, erklärten NÖ Bauernbundobmann Hermann Schultes und Direktorin Klaudia Tanner gemeinsam mit Agrar-Landesrat Stephan Pernkopf schon im Vorfeld. Immerhin sichert die Landwirtschaft unser aller Lebensgrundlagen, versorgt die Menschen in Niederösterreich mit gesunden und hochwertigen Nahrungsmitteln und trägt zur Pflege und zum Erhalt der Kulturlandschaft bei, wovon auch der Tourismus profitiert.  Eine gut funktionierende Landwirtschaft ist und bleibt auch in Zeiten des Überangebotes die Grundvoraussetzung für hohe Lebensqualität und die Lebensfähigkeit des Landes.

Nicht zu vernachlässigen ist, dass die Landwirtschaft ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor am Land ist und viele Arbeitsplätze sichert. Arbeitsplätze in der Region bedeutet nicht zuletzt auch Kaufkraft in der Region. Rund 40.000 bäuerliche Betriebe gibt es in Niederösterreich. Sie sichern nicht nur 130.000 Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten Bereichen, sondern jeder Betrieb sorgt auch dafür, dass 100 Menschen genügend und günstige Nahrungsmittel haben.

 

Anhand der Niedrigstpreise, die aktuell für hochqualitative, regionale und frische bäuerliche Lebensmittel gerade noch gezahlt werden, kann die österreichische Selbstversorgung und Unabhängigkeit von Lebensmittelimporten allerdings nicht mehr garantiert werden. So ist seit Anfang Juli 2015 der Bauernmilchpreis, also der Preis den der Landwirt erhält,  auf rund 30 Cent/Liter gesunken. Das bedeutet umgerechnet 25 Prozent Einkommensverlust in einem Jahr für unsere heimischen Milchbauern. Pro Mastschwein werden im Jahresvergleich 25 Euro weniger verdient.

 

Im Bauernbundhauptbezirk Wiener Neustadt haben sich Landesbäuerin Irene Neumann-Hartberger, Gebietsbäuerin Eva Schwarz sowie die Kammerobmann Josef Fuchs gemeinsam mit weiteren 10 Bäuerinnen und Bauern an der Sympathiekundgebung am 24. Oktober beteiligt. Sie haben vor dem Merkur-Supermarkt in der Stadionstraße in Wiener Neustadt den direkten Meinungsaustausch und das Gespräch mit den Konsumenten gesucht. Ebenso wurde der Filialleitung ein offener Brief unter dem Titel „Immer billig kommt uns und Ihnen teuer zu stehen“ übergeben.

 

„Der Lebensmittelhandel in Österreich bietet gerne regionale, nachhaltig produzierte gesunde österreichische Produkte an und setzt auf heimische Qualität statt auf Industrielebensmittel. Doch ständige Preisvergleiche mit deutschen Diskontern seitens der Arbeiterkammer und eine negative Preisspirale nach unten mit Aktionen und Rabatten schadet dem Handel ebenso wie uns“, erklärte Landesbäuerin Neumann-Hartberger und Kammerobmann Fuchs unisono: „Ziel muss es doch sein, dass der Konsument einen Mehrwert bekommt ohne dass Handel und Bauern dabei drauf zahlen!“