Die Abteilung Kindergärten der NÖ Landesregierung lud zur feierlichen Eröffnungsveranstaltung am 23.11.2016 in Lanzenkirchen anlässlich des Starts des grenzüberschreitenden Bildungsprojekts BIG AT-HU dem amtsführenden Präsidenten Prof. Mag. Johann Heuras ein.
Rund 200 Interessierte, Schuldirektorinnen und Schuldirektoren, Pädagoginnen und Pädagogen aus dem Kindergarten- und Schulbereich, Vertreterinnen und Vertreter der Schul- und Kindergartenbehörden sowie der pädagogischen Ausbildungseinrichtungen aus NÖ, Wien, Burgenland und Ungarn nahmen am 23. November 2016 in Lanzenkirchen an der Eröffnungsveranstaltung des grenzüberschreitenden EU Projekts ‚Bildungskooperationen in der Grenzregion AT-HU‘ teil und wurden von Bürgermeister Bernhard Karnthaler und Mag. Karl Fritthum von der Abteilung Kindergärten der NÖ Landesregierung begrüßt.
Sprachliche, interkulturelle und soziale Kompetenzen, insbesondere Kenntnisse in den Nachbarsprachen sind in diesem gemeinsamen Wirtschafts- und Lebensraum von zukunftsweisender Bedeutung, bilden den Grundstein für erfolgreiche grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den Menschen in den Regionen. Aus diesem Grund wurde das Projekt initiiert. Ziel des Projekts ist ein erstes Heranführen an Sprache und Kultur der Nachbarländer vom Kindergarten an. Teilnehmende Kinder und Jugendliche erhalten so die Möglichkeit, die Potenziale der Regionen über Ländergrenzen hinweg zu erkennen und zu nutzen, Kontakte aufzubauen und zu pflegen und die vielfältigen kulturellen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Angebote in dem Ländergefüge Österreich-Ungarn zu vernetzen und auszubauen.
Kindergarten- und Schulverwaltungen sowie pädagogische Ausbildungseinrichtungen aus Wien, Burgenland und Ungarn unter Federführung der Abteilung Kindergärten der NÖ Landesregierung sind erstmalig in einer Initiative vereint. Die Vertreter der Regionen, Mag. Jürgen Czernohorszky, amtsführender Präsident des Stadtschulrates Wien, Christian Morawek, Geschäftsführer der Wiener Kinderfreunde, Mag. Heinz Josef Zitz, amtsführender Präsident des Landesschulrates Burgenland, Dr. Katona György PhD, Rektorbeauftragter der Westungarischen Universität und Prof. Mag. Johann Heuras, amtsführender Präsident des Landesschulrates, drückten ihre Erwartungen für nachhaltige Ergebnisse aus dem Projekt aus.
Prof. Mag. Heuras führte Niederösterreichs Zugang als projektführendes Bundesland aus: „Gerade in den Entwicklungen der letzten Zeit erkennen wir immer mehr, dass das erste Trennende die Sprache ist. Das Nichtverstehen des Gegenübers führt zu Berührungsängsten. Das Eis bricht aber umso schneller, wenn man versucht, ins Gespräch zu kommen. Wir müssen daher Sprache verstehen, um uns näher zu kommen. Gerade wir Erwachsenen können uns hier ein Beispiel an den Kindern nehmen. Denn sie hinterfragen nicht, sind unaufgeregt und gehen unvoreingenommen aufeinander zu.“
Projektleiterin Mag. Christa Kirchner die geplanten Aktivitätenbereiche in einer kompakt geführten Präsentation. Der wichtigste Teil ist nach wie vor die Arbeit mit den Kindern in den Bildungsinstitutionen. Zudem bietet das Projekt grenzüberschreitende Weiterbildungs-veranstaltungen für PädagogInnen aus dem Kindergarten- und Schulbereich, Austauschmöglichkeiten auf Verwaltungsebene und unter den pädagogischen Ausbildungseinrichtungen und vor allem viele Möglichkeiten für grenzüberschreitende Aktivitäten von Kindern und SchülerInnen, über die auch die Eltern und Familien erreicht werden.
Die Projektpartner und strategischen Partner äußerten in einer dynamischen Round Table Runde ihre Motivationen und differenzierten Zielsetzungen. Am Ende dieser Runde war es klar, dass die Projektpartner gemeinsam an innovativen Methoden und Modelle für die durchgängige Förderung der Nachbarsprachen, der Mehrsprachigkeit und der sozialen Kompetenzen der Kinder vom Kindergarten bis in die Schule sowie an der nachhaltigen Implementierung von wertvollen Bildungsangeboten in den Bildungssystemen arbeiten und ihr Wissen und ihre Expertise im Rahmen des Projekts teilen werden.
Fachvorträge beschäftigten sich darüber hinaus an diesem Tag mit den neuesten Erkenntnissen und Ergebnissen im Bereich der frühen mehr- und zweisprachigen Erziehung und mit der Förderung der sozial-emotionalen Kompetenzen. Bei den anschließenden Fachworkshops holten sich die Pädagoginnen und Pädagogen wertvolle Inputs für ihre Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen und für die Einbindung von Eltern und Erziehungsberechtigten in die grenzüberschreitenden Projekte zu Zwei- und Mehrsprachigkeit.
Weitere Informationen BIG AT-HU:
Dipl.-Päd. Nikolett Raidl
+43 676 380 64 63
nikolett.raidl@noel.gv.at
Dieses Projekt BIG AT-HU wird durch Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Kooperationsprogrammes INTERREG V-A Österreich-Ungarn gefördert.