Sehr geehrte Damen und Herren,
ich wende mich mit diesem Schreiben an die Arbeiterkammer Niederösterreich, weil mich in den letzten Tagen mehrfach Bürgerinnen und Bürger kontaktiert haben, die durch Äußerungen von AK-Präsident Markus Wieser stark verunsichert sind.
AK-Präsident Wieser hat bei der Präsentation der AK-Studie zum Wohnbau in NÖ offen gesagt, dass es keinen geförderten Wohnbau mehr in kleinen Gemeinden geben soll. Es darf nicht so weit kommen, dass ein ganzes Land und eine erfolgreiche Strategie durch die Aussage Ihres Präsidenten in Misskredit gebracht werden.
Sie kennen ja unsere Bezirksstruktur. mit ihren Gemeinden vom Piestingtal über das Steinfeld, vom Hochplateau der Hohen Wand bis hin zur Buckligen Welt.
Viele ländliche Gemeinden und ihre Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sind durch die Aussagen Ihres Präsidenten verunsichert. Die Strategie des Landes in Sachen Wohnbauförderung sieht vor, leistbares und gefördertes Wohnen besonders auch in dezentralen Gebieten zu fördern. Das ist eine Strategie um Abwanderung hintanzuhalten und möglichst vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Wohnen dort zu ermöglichen, wo sie es wollen. Es geht nicht nur um Wohnraum, sondern besonders auch um Heimatverbundenheit und Verwurzelung. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fühlen sich mehrheitlich ihrer Heimatgemeinde verbunden. Viele sind in Vereinen aktiv und in der Dorfgemeinschaft verankert. Die Schaffung von leistbarem gefördertem Wohnraum, besonders auch in Kleingemeinden, ist unabdingbar.
Es darf nicht so weit kommen, dass nur mehr in Ballungszentren Wohnen gefördert wird.
Ich fordere Sie mit diesem Schreiben auf, sich klar und deutlich von den Äußerungen AK-Präsident Wieser zu distanzieren. Wir wissen in unserem Wiener Neustadt sehr genau, was ein Ausdünnen der Gemeinden und Regionen für Lebensqualität und gesellschaftlichem Zusammenhalt bedeuten würde.
Mit freundlichen Grüßen
BPO Ing. Franz Rennhofer
Abg. zum NÖ Landtag