Aktuell ist die Nachfrage an Lebensmittel direkt vom Bauernhof wesentlich höher als das Angebot. Genau dieser Trend kann laut Irene Neumann-Hartberger für die Landwirtschaft genutzt werden. Neumann-Hartberger ist selbst Bäuerin und vertritt als Präsidentin der Bäuerinnen Niederösterreich wichtige Anliegen der Branche. „Mir ist es wichtig, mich für Rahmenbedingungen einzusetzen, die für unsere Betriebe Möglichkeiten schaffen. Neben der klassischen Produktion sind auch Direktvermarktung und Buschenschank wertvolle Standbeine für unsere Bäuerinnen und Bauern, die es auch künftig zu stärken gilt.“
Alles begann in den 80-er Jahren. Nach und nach entdeckten Bäuerinnen und Bauern eine neue Vermarktungsmöglichkeit für sich und begannen mit ihren Kunden direkt in Kontakt zu treten. Ab Hof-Läden fingen an zu boomen. Doch nach wie vor halten Landwirte ihre Augen nach neuen Optionen für ihre Betriebe offen. Das Ziel: Regionale Herkunft zu stärken und den Einkauf für Konsumenten so einfach wie möglich zu gestalten. „Von den 40.117 bäuerlichen Betrieben in Niederösterreich betreiben ganze 25 Prozent aktiv Direktvermarktung. Mit den Qualitätsprogrammen ‚Gutes vom Bauernhof‘ und ‚Top-Heuriger‘ ist uns hier eine klare Positionierung in Richtung Professionalität und Qualität gelungen. Damit wollen wir den Ideenreichtum der Bäuerinnen und Bauern aber keinesfalls einschränken. Vielmehr geht es uns darum Landwirte so zu motivieren und zu stärken, dass sie ihren eigenen Weg finden und individuell an ihr Betriebskonzept anpassen“, erklärt Irene Neumann-Hartberger.
Initiative „Unser Essen: Gut zu wissen, wo´s herkommt“ soll Betriebe stärken
Doch nicht nur für die Betriebe ist es wichtig innovativ, individuell und stark aufzutreten, um sich von der Masse abzuheben. Auch Politik und Interessenvertretung sind laut Neumann-Hartberger dabei gefordert: „ Mit der Initiative ‚Unser Essen: Gut zu wissen, wo´s herkommt“ haben wir etwas ins Leben gerufen, dass die Besonderheit unserer heimischen Lebensmittel sowie unsere hohen Produktionsstandards sichtbar hervorhebt. Indem Großküchen auf den Speisekarten die Herkunft von Fleisch und Eiern sichtbar machen, wird dem Konsumenten vor Augen geführt, dass Zutaten nicht gleich Zutaten sind und es durchaus auch auf das Land ankommt, in denen sie produziert werden.“