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Harmonie und Fitness im Kampf gegen Krebs

Schneeberger: "Unterstützen Fortschritte Richtung neuer Krebsdiagnosen und weiterführender Therapiemöglichkeiten"

In Niederösterreich werden jährlich über 7.000 Krebs-Neuerkrankungen diagnostiziert. Im Landesklinikum Wiener Neustadt wird daher in den nächsten Jahren ein Tumorzentrum entstehen, in dem ein ganzheitlicher Therapie-Ansatz verfolgt wird. „Das Land Niederösterreich, in enger Zusammenarbeit mit der NÖ Landeskliniken-Holding, unterstützt die Fortschritte Richtung neuer Krebsdiagnosen und weiterführenden Therapiemöglichkeiten, wie diese im Landesklinikum Wiener Neustadt angewandt werden“, unterstreicht Klubobmann Mag. Klaus Schneeberger. „Im Landesklinikum Wiener Neustadt wird seit Beginn des Jahres 2012 Musiktherapie für onkologisch erkrankte Patienten angeboten, ganz im Sinne, dass jeder Mensch individuell behandelt werden muss“, so der Ärztliche Direktor Prim. Univ.-Doz. Dr. Paul Christian Hajek über das neueste Therapieangebot. Eine hochqualitativ medizinische Behandlung des Erkrankten ist bereits in die Strukturen des Landesklinikums eingebettet und wird, wie am Beispiel Tumorboard erkennbar, gelebt. „Des Weiteren bieten wir für die seelische Begleitung unserer erkrankten Patienten auch Palliativpflege und psychologische Betreuung an“, so Pflegedirektorin Dr. Evelyn Fürtinger, MAS. Bei der Musiktherapie bleibt es dem Betroffenen überlassen, ob er eine Einzel- oder Gruppentherapie bevorzugt, wobei bei manchen Patienten eine Gruppentherapie den höheren positiven Effekt erzielt. Hier unterscheidet sich wieder zwischen aktiver und rezeptiver Musiktherapie. Das bedeutet, dass entweder der Patient selbst aktiv das Instrument spielt, oder der Therapeut bzw. eine Gruppe für den Patienten spielt. Dies hängt sehr stark von der persönlichen Struktur und dem Umfeld des Patienten selbst ab. „Hier ist es nicht nur wichtig die richtige Therapieform - aktiv oder rezeptiv - zu wählen, sondern auch den Patienten kennen zu lernen, um zu erfahren, was er empfindet, mit welchen Fragen er sich beschäftigt und was der Patient während seines Aufenthaltes bewältigen möchte“, erklärt Musiktherapeut Mag. Bernhard Piller. Die vorhandenen Musikinstrumente sind ohne jegliche Vorkenntnisse spielbar wie z.B. Trommeln, Xylophon, Metallophon und Instrumente aus aller Welt. „Die Erfahrung im Landesklinikum Wiener Neustadt zeigt, dass Patienten durch das Medium Musik einen Ausgleich zum Krankenhausalltag erleben und auch Spaß und Lebenslust wieder entdecken“, beschreibt der Ärztliche Direktor den Erfolg der neuen Therapie. „In den musiktherapeutischen Einheiten dürfen alle Emotionen der Patienten zum Vorschein kommen. Es wird oft miteinander gelacht aber auch geweint. Die Mitglieder der Gruppe geben sich dadurch sehr viel Halt, vor allem bemerken sie, dass sie nicht alleine sind“, erläutert Mag. Piller seine herausfordernde Arbeit. Um nicht nur den Krebs an sich, sondern auch die mit sich gebrachten Nebenerscheinungen der Erkrankung zu bewerkstelligen, wird ab Juni 2012 am Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation des LK Wiener Neustadt zusätzlich auch eine „rehabilitative Therapie für onkologische Patienten“ angeboten. „Diese rehabilitative Einrichtung ist die erste ihrer Art in ganz Niederösterreich. In Zukunft sollen hier stationäre wie auch ambulante onkologische Patienten aus dem Landesklinikum Wiener Neustadt betreut werden“, erklärt Prim. Dr. Angelika Karner-Nechvile, MSc, MBA. „Ziel der ambulanten rehabilitativen Therapie für onkologische Patienten ist es, durch Erhalt bzw. Verbesserung der körperlichen und psychischen Leistungsfähigkeit die tumorassoziierten Nebenwirkungen zu lindern bzw. zu verhindern. Dadurch kann die körperliche, psychische und soziale Lebensqualität und letztendlich das Outcome verbessert werden“, fügt die Leiterin der Physikalischen Medizin und Rehabilitation Prim. Dr. Karner-Nechvile hinzu. Neben dem Erhalt der körperlichen Fitness durch ein individuell angepasstes Kraft- und Ausdauertraining, wird der Ernährungsoptimierung zur Verhinderung der tumorassoziierten Mangelernährung großes Augenmerk geschenkt. „Im Neubau des Landesklinikums wird der Tumorschwerpunkt bereits in die Planung integriert, um so für die zahlreichen Angebote auch die optimalen räumlichen Rahmenbedingungen zu haben“, weist der Kaufmännische Direktor Mag. Andreas Gamlich hin.   „So führen die Wege, die das Landesklinikum Wiener Neustadt derzeit im Kampf gegen den Krebs beschreitet, zu einem interdisziplinären Tumorkompetenzzentrum“ erläutert Prim. Univ.-Doz. Dr. Hajek abschließend.

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